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DIE FIRMENGESCHICHTE

Ruppe, Hugo

Hugo Ruppe wurde am 15.08.1879 als Sohn von Berthold Ruppe, dem
Fabrikanten und Mitbegründer des Mitteldeutschen Automobilclubs, in
Apolda geboren. Nach seinem abgeschlossenen Maschinenbaustudium
in Ilmenau arbeitete er im väterlichen Betrieb in Apolda.
Mit 23 Jahren bereits baute er sein erstes Motorrad, das schon große
Ähnlichkeit mit einem motorisierten Fahrrad hatte. Es wurde 1903 in der
Öffentlichkeit als "Apoldania" vorgestellt. 

1907 verließ Hugo Ruppe das väterliche Unternehmen, um 1908 in
Markranstädt seine eigene Automobilfabrik, die "MAF", zu
eröffnen. Ab 1908/ 09 produzierte er in Markranstädt, auf der Grundlage
seiner bisherigen Erfahrungen, "MAF"-Kleinwagen. Eine Hand voll
erfahrener Facharbeiter aus Apolda standen ihm dabei mit Rat und Tat
zur Seite.

Trotz seiner Begabung und seines Talents als Erfinder und Techniker
fehlte Hugo Ruppe der Sinn fürs Geschäft. Das führte dazu, dass
1911, nach "nur" drei Jahren Produktion, die "MAF" bereits vor
dem Aus stand. Durch eine Finanzgruppe wurde das Werk gerettet
und firmierte ab da als "Markranstädter Automobilfabrik
vormals Hugo Ruppe GmbH". Von 1914-18 musste Hugo Ruppe
Kriegsdienst im I. Weltkrieg leisten. Er kehrte danach jedoch
nicht nach Markranstädt zurück.

1919 ging er nach Zschopau, wo er seinen bekannten Spielzeugmotor "Des
Knaben Wunsch" entwickelte. Mit seinem Fahrradhilfsmotor "Das Kleine
Wunder" erreichte er den Durchbruch der Firma "DKW". Trotz des Erfolges
verließ er 1922 "DKW" und gründete in Berlin die "Berliner Kleinmotoren AG".

Und wieder stellte er seine großartigen Fähigkeiten unter
Beweis: Er entwickelte ein kleines leichtes Motorrad mit
129 cm³ Hubraum, das mit einem Kolbenlader ausgestattet war. Es war
das erste Motorrad mit einem aufgeladenen Motor, einem Zweitakt-
Einzylinder. Dennoch musste Hugo Ruppe 1925 auch mit dieser Firma die
Produktion einstellen. Grund dafür war die Inflation in Deutschland.

Noch im selben Jahr ging Hugo Ruppe in die Tschechoslowakei, wo er die
Firma "Kaehler & Ruppe" gründete. Dort baute er seine bewährten
"Bekamo"-Triebwerke in sogenannte TX-Rahmen ein. Doch trotz
vielversprechender Weiterentwicklungen wurde "Kaehler &
Ruppe" Anfang der 30er Jahre ein Opfer der Weltwirtschaftskrise.

Die "MAF" war zu dieser Zeit schon längst am Ende. Nach Aufenthalten in
Hainichen und später in Festenberg (Schlesien), kehrte Hugo Ruppe 1945
als Flüchtling vor der Roten Armee nach Zschopau zurück. Dort starb er,
dieser verdienstvolle Motoren- und Automobilkonstrukteur, 1949 völlig
verarmt und vergessen. Nach Markranstädt kehrte er bis zu seinem
Tod nicht ein einziges Mal zurück.
	

Quelle:

http://www.oldtimerverein.de

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