Horch, August
1886
12. Oktober: August Horch wird als Sohn des Schmiedes und Winzers Karl Horch und
dessen Ehefrau Helene (geb. Michel) in Winningen an der Mosel (Kr. Mayen-Koblenz)
geboren.
1874-1881
Besuch der Volksschule.
1884-1887
Nach erfolgreich bestandener Gesellenprüfung als Schmied ist er auf Wanderschaft.
Horch arbeitet in Deutschland, Österreich-Ungarn, Serbien und Bulgarien.
1888-1890
Er absolviert die Ausbildung zum Ingenieur für Maschinen- und Motorenbau am
Technikum in Mittweida (Sachsen).
1890/91
Tätigkeit auf einer Rostocker Werft im Konstruktionsbüro für Schiffsmaschinenbau.
1892-1896
In Leipzig beteiligt sich Horch an der Entwicklung eines Verbrennungsmotors für ein
Torpedoschiff.
1896
Oktober: Er wird von Carl Benz zum Betriebsleiter des Motorenwagenbaus der Firma
Benz & Co in Mannheim ernannt.
1897
September: Heirat mit Anna Schulz in Leipzig.
1899
November: Mit einem Kapital von 30.000 Mark gründet Horch gemeinsam mit einem
Teilhaber in Köln-Ehrenfeld die Firma "August Horch & Cie.". Neben der Reparatur
von Automobilen widmet er sich vor allem der Konstruktion von Personenkraftwagen.
1901
Januar: Er unternimmt die erste Ausfahrt mit einem von ihm entworfenen Automobil,
wobei dessen Höchstgeschwindigkeit von 32 km/h noch nicht erreicht wird. Der
viersitzige Oberbau besitzt - wie damals üblich - keine Türen, die Beleuchtung findet
durch Kerzenlaternen statt. Erstmals wird hier das Prinzip der Reibungskupplung
umgesetzt. Die Motorkraft wird durch eine Kardanwelle übertragen.
1902
Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwingen Horch zur Verlagerung seines Betriebs nach
Reichenbach/Vogtland und zur Zusammenarbeit mit neuen Firmenteilhabern.
1903
Ihm gelingt der Bau eines Automobils mit einem vierzylindrigen Motor.
1904
März: Horch präsentiert seine Automobile auf der Frankfurter Messe. Er wandelt seine
Firma in eine Aktiengesellschaft um, die Horch AG. Neuer Firmensitz wird Zwickau
(Sachsen).
1906
Horch nimmt an der Herkomer-Fahrt, einer "Autozuverlässigkeitsfahrt" für normale
Tourenwagen, teil und erreicht das Ziel.
1907
Er konstruiert und baut sein erstes sechszylindriges Automobil. Die Angestellten der
Horch AG treten für einen Monat in den Streik, um höhere Löhne zu erzielen. Der
Ausstand endet ergebnislos.
1908
Horch meldet seine Konstruktion zur Teilnahme an der Prinz-Heinrich-Fahrt. Er
steuert den Wagen in der Touren-, in der Berg- sowie in der Geschwindigkeitsprüfung
und gelangt unter die ersten zehn.
1909
Wegen Streitigkeiten mit seinen Teilhabern und wegen finanzieller Probleme scheidet
Horch aus der Firma aus, die unter dem bisherigen Namen bestehen bleibt. Er verliert
den Prozeß um die Namensrechte an der Automobilmarke. Horch gründet in Zwickau eine
neue Automobilfirma. Er nennt die Marke nach der lateinischen Entsprechung seines
Namens "Audi".
1914
Teilnahme mit vier Audi-Wagen an der Alpenfahrt. Als einzige Firma erhält Horch auf
dieser anspruchsvollen Fahrt mit Maximalsteigungen von bis zu 20 Prozent den
Teampreis.
1914-1918
Im Ersten Weltkrieg liefert Horch Automobile an die Heeresverwaltung. Er beteiligt
sich an der Konstruktion schwerer Panzerwagen.
1917
Der Verein Deutscher Motorfahrzeugindustrieller wählt Horch in den Vorstand.
1920
Horch legt seinen Posten als Vorstandsmitglied der Audi-Werke nieder und wird in
den Aufsichtsrat gewählt.
1921-1924
In Berlin leitet er im Reichsverkehrsministerium den Ausschuß "Außenhandelsstelle
für Fahrzeuge", der die Ein- und Ausfuhr von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen
überwacht.
1922
Ihm wird die Würde des "Dr. Ing. h. c." von der Technischen Hochschule in
Braunschweig verliehen.
1923
Horch führt die Linkssteuerung ein, die später fast weltweit übernommen wird.
ab 1925
Er begutachtet in der Hauptsache Unfallschäden und ist als Berater für
Automobilfabriken tätig.
1928
März: Horch adoptiert mit seiner Frau zwei Kinder, die bereits seit 1918 bei ihnen
leben.
1929-1934
Er scheitert bei mehreren Versuchen, eine Hühnerfarm lukrativ zu betreiben.
1931
Finanzielle Probleme zwingen Horch zum Verkauf seines Berliner Wohnhauses.
1932
Wegen der Weltwirtschaftskrise fusionieren die Audi-Werke AG, die Horch-Werke AG,
die Zschopauer Motorenwerke (DKW) und die Automobilabteilung der Wanderer-Werke
zur "Auto-Union Sächsischer Motorfahrzeugfabriken". Als Logo wählt der Vorstand
vier nebeneinander angeordnete Ringe, die sich überschneiden.
Horch wird zum Präsidenten des Reichsverbands der Sachverständigen berufen.
1933
Mai: Die "Auto-Union" wählt Horch in den Aufsichtsrat.
1934
Hans Stuck (1900-1978) stellt mit dem Rennwagen der Auto-Union drei neue
Weltrekorde auf.
1936
Der wegen seiner Erfolge zum Nationalhelden stilisierte Rennfahrer Bernd Rosemeyer
(1909-1938) bestreitet mehrere Rennen erfolgreich mit den Wagen der Auto-Union.
1937
Horch publiziert seine Autobiographie "Ich baute Autos".
1939
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs erhält Horch die Ernennung zum
Ehrenbürger Zwickaus.
1946
Tod seiner Ehefrau.
1948
Heirat mit Else Kolmar (geb. Moll).
1949
Horchs Geburtsstadt Winningen ernennt ihn zum Ehrenbürger.
1951
3. Februar: August Horch stirbt in Münchberg (Oberfranken).
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